Die Pleitewelle erfasst jetzt auch die Baustellen
Nach den Pleiten der Dachgesellschaften rutschen jetzt auch 56 der 118 Projektfirmen in die Insolvenz.
Die Finanzaufsicht beobachtet den Fall genau.
Berlin, Düsseldorf
Das Insolvenzdrama über die Project-Immobilien-Gruppe weitet sich aus. 56 der 118 Baustellen-Gesellschaften haben Insolvenzanträge gestellt, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm aus der Kanzlei Schulze & Braun am Freitag mitteilte. Laut einer Liste sind besonders viele Projekte in Berlin betroffen.
Die Pleitewelle hatte im August zunächst vier operative Einheiten in Nürnberg und zwei Vertriebsfirmen in Bamberg erfasst. Betroffen sind nun 33 Projektgesellschaften mit laufenden oder nahezu abgeschlossenen Bauprojekten. Bei den Übrigen handele es sich um reine Grund-stücksgesellschaften oder um Altgesellschaften, deren Bauprojekte abgeschlossen seien, heißt es in der Mitteilung.
Das Ende sei noch nicht erreicht, weitere Insolvenzanträge von Projektgesellschaften würden folgen, teilte Böhm mit. Arbeitnehmer be-schäftigen die insolventen Projektgesellschaften indes nicht. Das Management der Baustellen betrieb die Project-Immobilien-Gruppe mit einem zentralen Steuerungsarm aus Nürnberg.
(Quelle: Handelsblatt)
Das soll 2024 Pflicht für Eigentümer werden
Ab Januar 2024 sollen neue Regelungen gelten, die Hausbesitzer kennen sollten.
Denn die Neuerungen im Gebäudeenergiegesetz betreffen nicht nur die Heizungen.
Der Entwurf zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist beschlossen. Die bekannteste Neuerung ist, dass neue Heizungen ab 2024
zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Es gibt jedoch noch weitere Pflichten, die die Bundesregierung den Eigentümern mit der Novelle auferlegt hat. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bußgeldvorschriften wurden verschärft
Im GEG wurden die Bußgeldvorschriften (§ 108 GEG) angepasst beziehungsweise erweitert, die bei einem Verstoß gegen das GEG gelten.
So soll ab 2024 eine Geldstrafe möglich sein, wenn gegen folgende Punkte verstoßen wird:
Zuvor wurden diese Punkte nicht in der Bußgeldvorschrift explizit aufgezählt. Der Höchstbetrag bei einem Verstoß gegen die Vorschriften beträgt 5.000 Euro.
Neue Anforderungen an Rohrleitungen und Armaturen
Die Bundesregierung hat in der Novelle zum GEG weiterhin die Anforderungen an Rohrleitungen und Armaturen verschärft.
Genauer: an die Wärmedämmung. Diese Änderungen gelten sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen, also wenn Rohre und/oder Armaturen ersetzt werden müssen.
Anmerkung: Wo die Messstelle der Oberflächentemperatur stattfindet, was für Gehäuse gilt und ähnliche Fragen sind in dem Gesetzentwurf nicht direkt aufgeführt. Hausbesitzer sollten sich 2024 einen SHK-Fachbetrieb anfragen, um die genauen Informationen zu erhalten.
Verbot von Öl- und Gasheizungen
Der bekannteste Beschluss der Bundesregierung ist das Verbot von Öl- und Gasheizungen ab 2024. Das bedeutet nicht, dass Besitzer diese Heizsysteme im Januar 2024 nicht mehr betreiben dürfen und bis dahin ausgetauscht haben müssen. Das Gesetz verbietet eher den Einbau neuer Öl- beziehungsweise Gas-Konstanttemperaturkessel, Kohleöfen und allgemein Heizsysteme, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Ist in der Immobilie ein Heizsystem vorhanden, das fossile Brennstoffe nutzt, so kann es bis zum 31.12.2044 weiter genutzt werden. Selbst Reparaturen gestattet das Gesetz bis zu dem Zeitpunkt.
Wird jedoch ab Januar 2024 die Heizung ausgetauscht oder eine neue installiert, so muss sie zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Die Regelung gilt für Neubauten, Bestandsgebäude, Wohnhäuser und Nichtwohngebäude.
Mieterhöhung durch Wärmepumpen
Was Mieter in dem Zusammenhang noch wissen sollten: Tauscht der Vermieter die alte Heizung gegen eine Wärmepumpe aus, so ist eine Mieterhöhung gerechtfertigt (§ 71o GEG). Denn dabei handelt es sich laut Gesetz um eine Modernisierungsmaßnahme. Wichtig ist, dass die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe über 2,5 liegt, heißt es.
(Quelle: t-online.de)
Dämmung, Fenster, Heizung: Die Energieeffizienzklasse entscheidet mit darüber, wie stark Immobilien in Deutschland aktuell im Preis fallen. Wer muss sich sorgen?
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sinken – und zwar aus zweifachem Grund. Neubauten verlieren als Folge derZinswendean Wert. Die Preise für Bestandsimmobilien dagegen sinken sowohl wegen der gestiegenen Zinsen, als auch wegen möglicherweise in Zukunft anstehender energetischer Sanierungen. Gerade ältere Häuser trifft der Hauspreisverfall deshalb besonders stark.
„Das ist ein immer stärker werdendes Thema“, berichtet Rainer Ballwanz, Immobilienmakler aus Frankfurt, aus Verkaufsgesprächen. Wer sich ein Haus oder eine Wohnung kauft, überlegt sich das dreimal, wenn er den Eindruck hat, da könnte bezüglich energetischerSanierungso einiges auf ihn zukommen. Und Leute, die Häuser oder Wohnungen verkaufen wollen, machen vorher oftmals nichts mehr – weil sie nicht wissen, ob sie das Geld für Investitionen später beim Verkauf wieder einspielen können...
Immobilienmarkt: Kaufzahlen und Umsatz in Dresden "drastisch" gesunken
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte registriert in Dresden einen deutlichen Rückgang der Immobiliengeschäfte.
Manche Werte sind daher nicht mehr messbar.
Dresden.In der Landeshauptstadt ist die Zahl der Grundstücksverkäufe deutlich gesunken. Damit einher ging auch, dass die Summe des dabei bewegten Geldes deutlich zurückgegangen ist. Vertragsanzahl und Umsatz haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jeweils halbiert, teilte die Stadt mit. Das hat der Gutachterausschuss für die Grundstückswerte in Dresden ermittelt.
Klara Töpfer, die Vorsitzende des Gutachterausschusses und Leiterin des Amtes für Geodaten und Kataster erklärt: "Im ersten Halbjahr 2023 setzte sich die angespannte Situation am Immobilienmarkt fort, die Mitte des vergangenen Jahres unter anderem aufgrund von Zinser-höhungen, Baukostensteigerungen und Inflation eingesetzt hatte."
Insbesondere beim Wohnungseigentum sei die Zahl der Transaktionen und Geldumsätze "drastisch" gesunken. Während die Preise bis auf wenige Ausnahmen im Jahr 2022 noch auf hohem Niveau stabil geblieben seien, sei im ersten Halbjahr 2023 "keine einheitliche Preisent-wicklung" in den verschiedenen Teilmärkten des Immobiliengeschäfts ablesbar. Die geringe Anzahl der Transaktionen und zum Teil hohe Preisschwankungen innerhalb der Teilmärkte erschwere es, belastbare Aussagen zum Preisniveau und zu Preistendenzen zu machen.
Immobilien sind nicht mehr erste Wahl bei Geldanlage
Auch die Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Baukosten- und Zinsentwicklungen hat deutliche Auswirkungen. Der Neubau sei "weit-gehend eingestellt" worden, gestiegene Zinsen sorgten außerdem für alternative Anlagemöglichkeiten. Das heißt "die in den letzten Jahren zu verzeichnende Flucht in Immobilien" habe sich "deutlich abschwächt". Ob steigende Mieten trotz höherer Zinsen zukünftig wieder für Investitionen in Wohneigentum sorgen, bleibe abzuwarten.
Der Gutachterausschuss erfasste im ersten Halbjahr lediglich 1.305 sogenannte Immobilienübergänge mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2022 waren es fast 2.300 und rund eine Milliarde Euro Umsatz. Mit 1.050 Kaufverträgen und einem Umsatz von 475 Millionen Euro hätten sich auch die Anzahl und der Geldumsatz der Teilmärkte Bauland, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum halbiert.
Nur 34 Bauland-Verkäufe im ersten Halbjahr 2022
Die Anzahl der Kaufverträge für Baugrundstücke ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 von 58 auf 34 gesunken. Damit setzte sich der Trend fort, dass immer weniger Baugrundstücke gehandelt werden, teilt die Stadt mit. Im ersten Halbjahr 2021 wurden noch 74 Kaufver-träge unterschrieben.
Baugrundstücke für frei stehende Einfamilienhäuser wurden laut den Gutachtern im ersten Halbjahr 2023 zu durchschnittlich 375 Euro pro Quadratmeter gehandelt; im ersten Halbjahr 2022 lag der Quadratmeterpreis bei durchschnittlich 490 Euro. Auch zur Entwicklung der Bodenwerte sei aufgrund der geringen Vertragszahl, der Verteilung im Stadtgebiet sowie der stark differierenden Kaufpreise keine ver-lässliche Aussage möglich, heißt es aus dem Rathaus.
Baugrundstücke für sogenannte Geschossbauten, also für Wohngebäude mit mehreren abgeschlossenen Wohneinheiten auf mehr als einer Etage, sowie Baugrundstücke für geschäftliche und gewerbliche Zwecke seien im ersten Halbjahr 2023 kaum gehandelt worden. Deshalb sei auch in diesem Bereich auch keine Preisauswertung möglich.
Verkauf von bebauten Grundstücken sinkt um 45 Prozent
Laut dem Gutachterausschuss sank die Anzahl registrierter Kaufverträge bei bebauten Grundstücken gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um rund 45 Prozent von 385 auf 215. Der Geldumsatz sank ebenfalls um rund 45 Prozent auf rund 295 Millionen Euro.
Für frei stehende Einfamilienhäuser wurden demnach – abhängig vom Gebäudezustand und der Lage – Preise zwischen 830 Euro und 6.285 Euro pro Quadratmeter gezahlt; der Durchschnittspreis lag für das erste Halbjahr 2023 bei 3.555 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 ist der Durchschnittspreis um etwas mehr als 15 Prozent gesunken.
Bei Mehrfamilien- und Wohn- und Geschäftshäusern wurden für Bestandsobjekte bis zum Baujahr 2021 durchschnittlich 1.945 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche gezahlt. Im zweiten Halbjahr 2022 lag dieser Wert bei 2.430 Euro pro Quadratmeter, was einem Preisrückgang von knapp 20 Prozent entspricht. Die Anzahl der gehandelten Objekte ging als mehr um als die Hälfte zurück. "Dies spiegelt die Zurückhaltung der Investoren in diesen Teilmarkt wider und könnte eine Begründung für die gesunkenen Preise sein", so die Stadt.
Preissteigerung bei neuen Eigentumswohnungen
Bei den Eigentumswohnungen erfasste der Gutachterausschuss 801 Kaufverträge. Dies entspricht einem Rückgang um etwa 50 Prozent im vergangenen Jahr. Davon wiederum waren fast 90 Prozent sogenannte Weiterverkäufe. Bei erstverkauften Neubaueigentumswohnungen wurden durch den Gutachterausschuss 46 Kaufverträge registriert. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 wurden damit nur etwa 25 Prozent der Anzahl der Kaufverträge abgeschlossen.
Bei Erstverkäufen von Neubaueigentumswohnungen betrug der durchschnittliche Kaufpreis 6.425 Euro pro Quadratmeter. Der Kaufpreis ist damit im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 um rund sieben Prozent gestiegen.
(Quelle: SZ - Sächsiche Zeitung)
Platzt in Deutschland gerade eine Immobilienblase?
Ein Kommentar von Christian Siedenbiedel
Die Hauspreise in Deutschland sinken stärker, als es die meisten angesichts des Wohnraummangels erwartet hatten.
Das weckt Befürchtungen.
Um 5,4 Prozent sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland auf Jahressicht gesunken. In einzelnen Städten sogar deutlich stärker;
wo der Boom zuvor besonders ausgeprägt war, geht es jetzt besonders runter. In Frankfurt beispielsweise lagen die Preise nach Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken zuletzt 9,1 Prozent unter dem Vorjahr.
Begleitet wird diese Entwicklung durch einen deutlichen Rückgang von Neubauprojekten und einen Einbruch in der Baufinanzierung.
Verkauft wurden im ersten Halbjahr 2023 in Frankfurt nur 38 Neubauwohnungen – im Boom waren es in einem solchen Zeitraum mehr als 1000 gewesen...
5 Projektentwickler insolvent - Immobilienkrise: Die Pleitewelle rollt in Deutschland von Claudio Kummerfeld
Die Immobilienkrise ist da, die Pleitewelle rollt in Deutschland. Binnen weniger Wochen rutschen 5 Projektentwickler in die Insolvenz.
Die große Immobilienkrise in Deutschland wird jetzt sichtbar! Nach einer mehr als zehn Jahre dauernden traumhaften Welt, wo Projekt-entwickler am Immobilienmarkt mit quasi abschafften Zinsen Projekte hochziehen und fantastische Renditen einstreichen konnten, sehen wir jetzt bei vielen Anbietern ganz plötzlich die Insolvenz! Aus dem Nichts kam diese Entwicklung nicht – wer hinsah, konnte sie anrollen sehen. Und diese jetzt vorhandenen 5 Insolvenzen in sehr kurzer Zeit dürften erst der Anfang sein!
Immobilienkrise rollt durch Deutschland – die Gründe
Wie gesagt: Wer hinschaute, konnte es sehen, wie diese Krise anrollt. Nun ist sie da. Es ist ein toxischer Mix, der vor allem aus sehr schnell gestiegenen Zinsen besteht. Die EZB hat die Zinsen in den letzten zwölf Monaten von 0 % auf 4,25 % angehoben, und aller Voraussicht nach steht im September noch einmal eine Zinserhöhung an – und bis März 2024 soll das Zinsniveau dann erstmal auf dem hohen Niveau ver-harren, so die übereinstimmende Meinung von Analysten. So rapide gestiegene Zinslasten bringen den Markt ins Taumeln! Nur als Anhalts-punkt für private Häuslebauer: Die Bauzinsen stiegen seit Anfang 2022 bis jetzt von 1 % auf 3,92 %. Aber neben den Zinsen wird die Immo-bilienkrise wie gesagt angefacht aus einem Mix aus Problemen, der auch besteht aus dramatisch gestiegenen Baukosten, Materialengpässen, und einem derzeit nicht funktionierenden Immobilienmarkt, wo Käufer billigere Preise sehen wollen, und Verkäufer nicht verkaufen wollen, weil sie wieder höhere Preise sehen möchten.
Banken und Sparkassen dürften derzeit immer genauer hinschauen, ob sie privaten Bauherren und gewerblichen Projektentwicklern neue Kreditlinien geben oder bestehende verlängern, weil das Risiko immer weiter steigt. Hohe Baukosten und Zinsen machen Projekte für ge-werbliche Projektentwickler unrentabel – sie haben nun zu kämpfen. Kein Geld mehr von der Bank, kein Geld mehr von Investoren. Projekte einstellen, ab in die Insolvenz. Erst im Juni warnte die Hamburg Commercial Bank mit ungewöhnlich klaren Aussagen vor dieser Immobilien-krise, die wohl gerade erst am Anfang steht. Der Wohnhaus-Verkauf sei um zwei Drittel eingebrochen, und „die Marktbereinigung, die so etwas mit sich bringt, haben wir noch vor uns. Ich erwarte auch einen Anstieg der Insolvenzen“, so ein Experte der Bank.
Immobilienkrise wird jetzt sichtbar – 5 Insolvenzen in kurzer Zeit
Fünf Projektentwickler in Deutschland haben in wenigen Wochen Insolvenz angemeldet. Dies legt die Immobilienkrise offen. Da wäre zum Beispiel die heutige Meldung aus Hamburg: Der Anbieter Revitalis meldet Insolvenz an. Nach Informationen von NDR 90,3 wollte der Projektentwickler allein in Hamburg rund 500 Wohnungen schaffen. Die Centrum-Gruppe aus Düsseldorf hatte im Juli Insolvenz angemeldet. Der Markt befinde sich derzeit in einem toxischen Dreieck aus massiven Kostensteigerungen, höheren Zinsen und einem quasi zum Erliegen gekommenen Investmentmarkt, so die Aussage des Unternehmens laut „Immobilienmanager“. Die dadurch entstandenen Verbindlichkeiten übersteigen die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel. Es sei daher verantwortungsvoll wie geboten, jetzt rechtzeitig eine umfassende Restrukturierung einzuleiten.
Und nun sahen wir binnen nur einer Woche drei Pleiten für Projektentwickler, was die Beschleunigung der Krise am Immobilienmarkt zeigt. Das Problem: Wenn jetzt immer mehr Banken diese Pleiten sehen, werden sie auch ihre offenen Kredite bei ihren eigenen Kunden kritischer betrachten, was einen Lawineneffekt auslösen und die Immobilienkrise verstärken könnte. Der Projektentwickler Euroboden meldete letzte Woche Insolvenz an. Grund sei die weitere Verschlechterung der kurz- bis mittelfristigen Finanz- und Liquiditätsplanung, insbesondere durch das unerwartete Scheitern beziehungsweise die geringeren Erfolgsaussichten von Verkaufsbemühungen für verschiedene Grundstücke. Auch der Anbieter Project Immobilien meldete letzte Woche Insolvenz an. Es geht offenbar um bundesweit rund 60 Immobilienprojekte. Ein wichtiger Grund für die Insolvenz sind wohl die enorm gestiegenen Baukosten infolge des Ukraine-Kriegs. Dabei sei es nicht möglich gewesen diese Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Und auch der Anbieter Development Partner ist in der letzten Woche in die Pleite geschlittert.
Wie geht es weiter?
Es ist gut möglich, dass zahlreiche weitere Projektentwickler in die Insolvenz schlittern. Ein schlagartiger Zusammenbruch am Immobilien-markt in Deutschland ist weniger wahrscheinlich, da es zahlreiche kleinere und mittelgroße Anbieter gibt, anders als in einigen anderen Ländern. Die Immobilienkrise kann sich deutlich verschlimmern, aber auch Chancen bieten. Finanzschwache Anbieter sind womöglich gezwungen Objekte zu Schleuderpreisen abzustoßen, um irgendwie Cash aufzutreiben zur Befriedigung der Forderungen ihrer Gläubiger. Große Fondsgesellschaften, die jahrelang an der Seitenlinie standen und zuschauten, wie sich die Lage entwickelt, könnten jetzt in der Immobilienkrise zuschlagen, und mit viel Anlegergeld auf der hohen Kante reihenweise Objekte zu Schnäppchenpreisen kaufen. Sie könnten nach dem Ende der Krise die großen Gewinner sein, die dank billiger Kaufpreise hohe Renditen mit den Objekten erzielen.
(Quelle: Know How Pool GmbH)
Hauskäufer greifen immer tiefer in die Tasche
Höchster Wert seit 2018, Kredit-Rate seit 2021 fast verdoppelt! von Thomas Reichel
Gestiegene Zinsen, hohe Baukosten. Und auch, wenn die Immobilienpreise zum Teil nachgeben: Sie sind immer noch sehr hoch.
Folge: Wer derzeit Wohneigentum finanzieren will, muss für die monatliche Rate im Schnitt fast doppelt so tief in die Tasche greifen wie noch vor zwei Jahren.
Das hat der Kreditvermittler Dr. Klein errechnet und am Dienstag aktuelle Zahlen vorgelegt: Nicht nur die Standardrate, auch die durch-schnittliche Darlehenshöhe steigt weiter an.
Käufer borgen sich mehr Geld, gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Tilgung, was die Kreditlaufzeiten verlängert...
(Quelle: BILD)
Gesetzliche Sanierungspflicht – das kommt auf Eigentümer alter Häuser zu
Wer ein älteres Haus kauft oder erbt, ist verpflichtet, Heizung und Wärmedämmung auf den aktuellen Stand zu bringen. Es gibt aber Aus-nahmen. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Nicht zuletzt der Klimawandel und die Lieferengpässe bei Gas und Erdöl machen deutlich: Ressourcenschonendes Verhalten ist gefragt – Nachbesserungsbedarf sieht der Gesetzgeber unter anderem bei energetisch oft ungünstigen Immobilien. Darum gilt beim Eigentümer-wechsel eines alten Gebäudes seit 2020 eine Sanierungspflicht – für Käufer und Erben gleichermaßen. „Sobald ein neuer Eigentümer im Grundbuch eingetragen wird, tritt die sogenannte Nachrüstpflicht in Kraft“, erklärt Gisela Kienzle, Architektin in Landshut und Beraterin für die Verbraucherzentrale Bayern.
Diese drei Punkte sind laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend
Eigentümer haben dafür dann zwei Jahre Zeit. Ausgetauscht werden müssten aber nur Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, also vor 1991 eingebaut wurden, sagt Kienzle. Es gelte auch nur für Kessel, die nicht auf Brennwerttechnik oder Niedertemperaturheizung ausgerichtet seien. „Die meisten Kessel werden aber ohnehin keine 30 Jahre betrieben“, sagt Christian Handwerk, Referent für energetisches Bauen und Bauphysik bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Allgemein empfiehlt es sich zur Sanierung von Experten einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen zu lassen.
Heizkessel erneuern und Rohre dämmen – mit diesen Kosten müssen Sie 2023 rechnen
Falls eine Austauschpflicht besteht, könnten aktuell Kosten von 10000 bis 12000 Euro für den Einbau eines neuen Brennwertgeräts ent-stehen, schätzt Corinna Kodim, Energieexpertin des Eigentümerverbands Haus & Grund Deutschland, und ergänzt: „Der Austausch ist aber eher ein Segen für die Besitzer, weil die Investition sich in der Regel schon nach drei Jahren amortisiert hat.“
Allerdings: Ab 2024 müssen neue Heizungen mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Deshalb können die Kosten für einen Austausch der alten Heizung deutlich höher ausfallen, bis beispielsweise zu 40 000 Euro für eine Wärmepumpe.
Außerdem müssen freiliegende Verteilungsleitungen, also für Warm- und Trinkwasser, in unbeheizten Räumen gedämmt werden. Das betreffe den Keller, sagt Handwerk. „Die Kosten sind gering, für Ein- bis Zweifamilienhäuser könnten Besitzer sich sogar Sets im Baumarkt oder im Internet kaufen.“ Auch diese Maßnahme rentiere sich schnell, sei daher im Interesse der Eigentümer. Bei Online-Versandhändler werden alukaschierte Rohrschalen pro laufenden Meter ab 2,70 Euro angeboten.
Dach oder oberste Geschossdecke dämmen: Das sind die Kosten 2023
Die oberste Geschossdecke ist die Decke vom obersten beheizten Raum zum Dachboden. Sie muss einen bestimmten Wärmedämmwert erreichen. Dafür reichen in der Regel vier Zentimeter Dämmung aus. Wer zur Nachrüstung verpflichtet ist, muss wesentlich dicker dämmen – ungefähr 14 Zentimeter.
Möglich sei auch, statt der Geschossdecke das Dach zu dämmen. „Die meisten Häuser erfüllen die vorgeschriebenen Werte schon“, sagt Kodim. Es lohne sich aber häufig trotzdem, die Dämmung nachzubessern. Die Kosten lägen – je nach Größe und Material der Geschossdecke – bei maximal 2000 bis 3000 Euro, so Kodim.
Gebäudeenergiegesetz (GEG): Diese Regeln müssen Sie 2023 beachten
Wer Sanierungen gemäß GEG vornehmen lässt, müsse sich diese von einem Sachverständigen für Wärmeschutz abnehmen lassen, sagt Christian Handwerk. Die Bestätigung müsse zehn Jahre lang aufbewahrt und bei Verlangen der zuständigen Behörde vorgelegt werden.
Weitere direkte Pflichten für Neu-Eigentümerinnen und -Eigentümer ergeben sich aus dem Gesetz zwar nicht. Aber Kienzle weist darauf hin, dass sie auch bei einer freiwilligen Modernisierung Regeln beachten müssen. Wer beispielsweise die Fassade oder Fenster erneuern wolle, könne dies in kleinem Rahmen – zehn Prozent der betroffenen Fläche – ohne Vorgaben tun. „Darüber hinaus greifen dann gesetzliche Vorschriften“, sagt Kienzle.
Zudem hat die Bundesregierung eine Änderung des Gebäudeenergiegesetzes abgekündigt.. Die Ampel plant, dass ab 2024 jede neu einge-baute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Dann müssen etwa Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Hybridsysteme aus Wärmepumpe und Gasheizung eingebaut werden.
Können sich Hausbesitzer die Sanierungen vom Staat fördern lassen?
Unter Umständen können Eigentümer Maßnahmen fördern lassen, sei es mit Zuschüssen oder mit zinsgünstigen Krediten. Es gebe mehrere Angebote auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene, sagt Kienzle. „Manche Förderungen können Hausbesitzer kombinieren, andere schließen sich gegenseitig aus.“ Wolfgang Szubin, Bauberater des Verbands Wohneigentum in Bonn, verweist auf die KfW für die ener-getische Sanierung und auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) für die Förderung von erneuerbaren Energien.
„Die Anträge auf Förderung müssen immer vor Beginn der Baumaßnahme gestellt werden“, erinnert Wolfgang Szubin.
Fördermitteln für Gebäudesanierung: Rekordsumme in 2022
Die staatliche Förderung für die energetische Sanierung von Häusern und Wohnungen ist im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zahlte rund 2,6 Milliarden Euro aus. Das sei ein Plus von 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die Behörde der Deutschen Presse-Agentur mit. 2021 waren etwa 1,4 Milliarden Euro geflossen.
Eigentümer bekommen mit den Fördermitteln Unterstützung bei einer Sanierung ihres Gebäudes, die dauerhaft Energiekosten einspart. Gefördert werden etwa der Einsatz neuer und die Optimierung bestehender Heizungsanlagen, die hauptsächlich mit erneuerbaren Energien funktionieren. Außerdem gibt es Geld für die Dämmung von Außenwänden und Dächern oder den Austausch von Fenstern und Außentüren.
Immobilienbesitzer müssen bald eine weitreichende Entscheidung treffen
Lohnt sich eine teure Sanierung, oder ist ein Verkauf die bessere Lösung? Das ist die Frage für Immobilienbesitzer,
ein „Weiter-so“ ist keine Option mehr.
Die Folgen des starken Zinsanstiegs und der hohen Energiekosten schlagen immer mehr auf den Immobilienmarkt durch – mit weit-reichenden Folgen für viele Immobilienbesitzer. Sowohl bei Gewerbe- als auch bei Wohnimmobilien steigt zunehmend die Gefahr von Stranded Assets, also Immobilien, die sich nicht mehr vermieten oder verkaufen lassen.
Alte Büro- und Einzelhandelsgebäude in schlechten Lagen sind schon jetzt teils nicht mehr finanzierbar. Viele Eigentümer haben mit hohen Leerständen zu kämpfen. Hier braucht es unmittelbar umfangreiche Sanierungs- und Vermietungskonzepte, um die Objekte überhaupt wieder marktfähig zu machen.
Das anstehende Verbot von Öl- und Gasheizungen erhöht auch den Druck auf Eigenheimbesitzer und Kleinvermieter, vor allem auf die-jenigen, die unsanierte Altbauten oder Nachkriegsobjekte besitzen. Schon jetzt zeigen aktuelle Zahlen, dass sich solche Immobilien schwieriger und nur mit Preisabschlägen verkaufen lassen.
Darum werden Immobilien teurer, obwohl die Preise fallen
Nach Jahren des Booms fallen Immobilienpreise dieses Jahr wieder. Doch wenn Sie sich jetzt ein Haus kaufen wollen, müssen Sie dafür kurioserweise trotzdem mehr bezahlen als in den Vorjahren. FOCUS online erklärt, woran dieser Effekt liegt:
Jahrelang kannten die Immobilienpreise in Deutschland nur einen Weg – steil nach oben. Das kehrt sich schon seit dem vergangenen Som-mer um. Die Postbank geht in ihren Wohnatlas davon aus, dass daraus ein lang anhaltender Trend wird, bei dem die Preise bis 2035 jährlich im Schnitt um 0,2 Prozent nachgeben. 2023 dürften die Raten weit höher liegen. Die DZ Bank rechnet mit vier bis sechs Prozent niedrigeren Preisen als im Vorjahr. Der Baufinanzierer Dr. Klein geht in ländlichen Regionen sogar von mehr als 10 Prozent Rückgang aus. Die Allianz rechnet in den kommenden zwei Jahren sogar mit acht Prozent weniger im Schnitt. Das kommt nach einem Rückgang von 3,3 bis 4,2 Prozent je nach Immobilienart im vergangenen Jahr.
Diese Zahlen sehen danach aus, als seien jetzt goldene Zeiten für Immobilienkäufer angebrochen. Aber das täuscht, denn obwohl die Preise in den meisten deutschen Regionen sinken werden, müssen Sie für Ihr Haus immer noch deutlich mehr bezahlen als im Vorjahr. Schuld daran ist die Europäische Zentralbank (EZB). Deren Leitzinserhöhungen haben bis jetzt schon dazu geführt, dass der durchschnittliche Zins für Immobilienkredite von 1,2 Prozent – dem Durchschnitt der Vorjahre – auf aktuell etwa 3,1 Prozent angestiegen ist. Da die EZB für Frühjahr und Sommer noch weitere Zinserhöhungen plant, könnten auch die Immobilienzinsen noch weiter steigen.
Wie sich der EZB-Leitzins auf Immobilien auswirkt:
Der Leitzins der EZB gibt dabei an, welchen Zins eine Bank zahlen muss, um sich Geld von der Zentralbank zu leihen. Er liegt aktuell bei 3,0 Prozent, könnte aber nach Analystenschätzungen bis Sommer auf 4,5 Prozent steigen. Wenn Banken mehr Zinsen zahlen müssen, um sich Zentralbankgeld zu leihen, erhöhen sich zwangsläufig die Kreditzinsen, um diese Kosten zu refinanzieren. Der durchschnittliche Zinssatz für Immobilienkredite dürfte deswegen immer leicht über dem Leitzins liegen. Die Differenz zwischen Kreditzins und Leitzins entspricht dem Reingewinn für die Bank.
Das wiederum wirkt sich aber unmittelbar auf die Kosten für Hauskäufer aus. Da es beim Immobilienkauf um hohe Summe geht, haben schon kleine Erhöhungen des Zinssatzes große Auswirkungen. Nehmen wir an, Sie wollen sich ein Haus kaufen, für das Sie einen Kredit über 200.000 Euro benötigen. Bei einem Zinssatz von 1,2 Prozent und einer angenommen Anfangstilgung von 3,8 Prozent würden Sie den Kredit in knapp 23 Jahren abbezahlen und dabei 28.812 Euro an Zinsen extra bezahlen. Bei einem Zinssatz von 3,1 Prozent und einer entsprechend niedrigeren Anfangstilgung von 1,9 Prozent brauchen Sie fast 31 Jahre und zahlen 112.580 Euro an Zinsen. Das sind Mehrkosten von 83.768 Euro oder 37 Prozent.
Dieser Prozentsatz bleibt stabil, egal wie hoch Ihre Kreditsumme ist. Was aber mit dieser ansteigt, sind die extra Kosten durch Zinsen. Bei einem Kredit über 300.000 Euro kommen so zusätzliche Kosten von 125.650 Euro auf Sie zu, bei einem Kredit über 500.000 Euro sind es 209.418 Euro und wer sich ein Luxusanwesen – oder eine normale Münchner Eigentumswohnung – für eine Million Euro leistet, der kommt auf 418.834 Euro extra.
Immobilienpreise fallen nicht schnell genug
Diese höheren Zinskosten sind der Grund dafür, dass die Immobilienpreise aktuell fallen. Verkäufer können die bisherigen Preise nicht mehr verlangen, wenn die Aufschläge durch Zinsen für die Käufer immer höher werden. Der Kreis der Käufer, die sich eine Immobilie leisten kön-nen, wird dadurch immer geringer und nicht überall lässt sich damit noch jemand finden. Deswegen fallen die Preise in ländlichen Gegenden, wo die Nachfrage geringer ist, auch stärker als in Metropolen wie München, Berlin oder Hamburg. Hier könnten die Immobilienpreise der Zinsen ungeachtet sogar noch weiter ansteigen – einfach, weil die Nachfrage das Angebot hier so weit übersteigt, dass Verkäufer noch höhere Preise fordern können.
Doch auch da, wo die Preise fallen, werden Immobilien inklusive Finanzierung noch teurer. Denn allein um den bisherigen Zinsanstieg von 1,2 auf 3,1 Prozent auszugleichen, müssten die Immobilienpreise um rund 27 Prozent fallen. Würde die heutige 200.000-Euro-Immobilie nur noch 146.000 Euro kosten, lägen die Gesamtkosten inklusive gestiegener Zinsen auf demselben Niveau wie mit dem niedrigeren Zinssatz. Solch ein Preisverfall ist aber zumindest kurzfristig utopisch. 27 Prozent geringere Kaufkosten werden Sie höchstens in wenigen Einzelfällen in abgelegenen Landkreisen finden. Steigen die Zinsen dieses Jahr weiter, verschärft sich das Problem noch. Bei 4,5 Prozent Leitzins und angenommenen 4,6 Prozent Immobilienzinsen verteuert sich eine Immobilie um 140 Prozent. Um das auszugleichen, müssten die Kaufpreise schon um fast 60 Prozent fallen.
Wann Sie jetzt noch kaufen sollten:
Nicht dabei berücksichtigt ist, dass auch die Dauer Ihres Immobilienkredits immer länger wird. Denn wenn Sie die Monatsraten nicht erhöhen wollen, können Sie bei höheren Zinsen immer weniger von der eigentlichen Kreditschuld tilgen. Entsprechend müssen Sie länger zahlen, bis die Kosten abgetragen sind. Die Bundesbank rät deswegen von Hauskäufen vorerst ab. Sie hält selbst die schon gesunkenen Preise vor allem in Metropolregionen noch um 25 bis 40 Prozent überbewertet.
Als Faustformel dafür, ob sich ein Hauskauf in Ihrem Fall trotz allem lohnt, sollten Sie die so genannte Mietrendite heranziehen. Sie berech-nen sie, indem Sie die Netto-Mieteinnahmen einer Immobilie – also Kaltmiete abzüglich Betriebskosten – durch die Gesamtkosten des Haus-kaufs – also Kaufpreis plus Nebenkosten plus Zinsen – teilen. Mietrenditen von mehr als 4 Prozent gelten dabei als ein guter Kauf, ab 6 Prozent ist es ein exzellenter Wert. Bei niedrigeren Werten sollten Sie abwägen, ob Ihnen diese Immobilie die finanzielle Belastung wirklich wert ist. Die Mietrendite spielt dabei auch eine Rolle, wenn Sie die Immobilie selbst bewohnen wollen, denn Sie setzt die Kaufkosten ins Ver-hältnis zur Miete, die Sie ohne den Kauf zahlen müssten.
(Quelle: FOCUS online)
Miet-Wahnsinn wird immer schlimmer - jetzt nutzen Vermieter diesen Trick
Die Mietpreisbremse soll den Wohnungsmarkt in Deutschland regulieren. Doch sie lässt ein Schlupfloch, das Vermieter vor allem in Metropolen ausnutzen.
Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist hoch in Deutschland. Vor allem in den Metropolen kommen Hunderte Bewerber auf ein Wohnungs-angebot, was die Mieten seit Jahren steigen lässt. Die Mietpreisbremse sollte den Anstieg bremsen. Doch ein Schlupfloch ermöglicht es Ver-mietern, sie zu umgehen: Möblierte Wohnungen, die zum vorübergehenden Gebrauch vermietet werden, sind weiterhin unreguliert. Eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals „ImmoScout24“ zeigt, wie sich der Anteil möblierter Mietwohnungen und die Angebotsmieten in den letzten fünf Jahren entwickelt haben. Das Ergebnis: Die Angebote möblierter Wohnungen boomen und die Mieten für möblierte Mietwoh-nungen steigen rasant.
Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, erklärt: „Der rasante Anstieg möblierter Wohnungen ist zum Teil auf die Regulierungen am Mietmarkt zurückzuführen. Möblierte Wohnungen bilden zwar per se keine Ausnahme im Bereich der Mietpreisbremse, allerdings greift diese nicht, wenn eine Wohnung vorübergehend vermietet wird. Aufgrund dieser Grauzone sind die Angebotsmieten für möblierte Wohnung-en deutlich höher und damit für viele nicht bezahlbar. Das übt zusätzlichen Druck auf den Mietmarkt aus.“
Deutschlandweit hat der Anteil möblierter Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt seit 2018 fast 50 Prozent von 8 auf 13 Prozent zugenom-men. Gleichzeitig sind die Angebotsmieten pro Quadratmeter für möblierte Wohnungen deutlich stärker gestiegen als für unmöblierte Woh-nungen. So kostete eine möblierte Wohnung im Jahr 2018 im Schnitt 15,5 Euro pro Quadratmeter, heute sind es 22,50 Euro - ein Anstieg von 50 Prozent innerhalb von vier Jahren. Die Mieten für unmöblierte Wohnungen legten im gleichen Zeitraum von 7,41 auf 9,32 Euro zu - ein Anstieg von nur 25 Prozent. Zu beachten ist dabei laut ImmoScout24: Möblierte Angebote beinhalten oftmals Services wie einen Concierge, die Reinigung der Wohnung oder der Wäsche.
Jede dritte Wohnung in Großstädten ist möbliert
In den fünf größten Städten Deutschlands ist der Anteil möblierter Wohnungen besonders stark gestiegen. Im Schnitt ist mehr als jede dritte Mietwohnung mittlerweile möbliert. Am geringsten fällt der Anteil möblierter Angebote im vierten Quartal 2022 mit 24 Prozent in Hamburg aus. Die Hansestadt verzeichnet aber mit einem Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber 2018 das zweitgrößte Angebotswachstum. Köln legt mit einem Plus von 12 Prozentpunkten den drittstärksten Anstieg hin. In der Domstadt machen möblierte Mietwohnungen im vierten Quartal 2022 etwa 25 Prozent aus.
Den deutlichsten Anstieg und den mit Abstand höchsten Anteil möblierter Mietwohnungen verzeichnet Berlin. Hier ist der Anteil möblierter Wohnungen von 13 Prozent im vierten Quartal 2018 auf 51 Prozent im vierten Quartal 2022 gesprungen. Damit gibt es in Berlin mittlerweile mehr Angebote möblierter als unmöblierter Wohnungen.
Möblierte Wohnungen sind deutlich teuer
Die fehlende Regulierung bei der Vermietung möblierter Wohnungen und die im Mietpreis inkludierten Services schlagen sich auf die Angebotspreise nieder. In der Preisentwicklung führt Köln mit deutlichem Abstand zu den anderen Metropolen: Pro Quadratmeter werden möblierte Wohnungen in Köln für 33,86 Euro angeboten. 2018 lag der Quadratmeterpreis möblierter Angebote noch bei 16,64 Euro. Damit hat sich die Angebotsmiete innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt. Im Vergleich dazu ist die Angebotsmiete für unmöblierte Woh-nungen in Köln im gleichen Zeitraum um lediglich 16 Prozent von 11,51 Euro auf 13,39 Euro gestiegen. Berlin folgt mit einer Preisent-wicklung von plus 80 Prozent auf 32,28 pro Quadratmeter bei möblierten Angeboten. In München und Frankfurt am Main sind möblierte Wohnungen für rund 30 Euro pro Quadratmeter im Angebot.
Es baut sich ein perfekter Sturm auf
Steigende Zinsen machen den Immobilienkauf für weite Teile der Bevölkerung zur Unmöglichkeit. Zudem gibt es chronisch zu wenig Miet-wohnungen in Deutschland. Die Probleme, die daraus erwachsen, bergen enormen sozialen Sprengstoff.
Alles wird seit einem Jahr vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine überlagert. Aber in dessen Schatten nagt ein Spaltpilz an den Säulen der bundesdeutschen Gesellschaft, der enormen sozialen Sprengstoff birgt. Das ist die zunehmende Unbezahlbarkeit und Verfügbarkeit von Wohnraum.
Kaufen wird für weite Teile der Bevölkerung mit steigenden Baukosten und Kreditzinsen ohnehin zum Ding der Unmöglichkeit. Aber weil die-jenigen, die sich von Neubauplänen mangels Finanzmitteln nun verabschieden müssen, zusätzlich auf den Mietmarkt drängen, baut sich ein perfekter Sturm auf. Mietwohnungen gibt es ohnehin chronisch zu wenige in Deutschland.
Neubaupläne sind krachend gescheitert
2022 ist die heimische Bevölkerung wegen Flüchtlingen aus der Ukraine um 843.000 Menschen auf 84 Millionen Bürger gestiegen. Viele der Ukrainer richten sich notgedrungen auf längeres Verweilen ein. Das verschärft die Wohnraumnot weiter. Erschwerend kommt hinzu, dass politische Neubaupläne krachend gescheitert sind und sich daran voraussichtlich so schnell nichts ändern wird. 400.000 neue Wohnungen sollten jährlich errichtet werden. Gerade 250.000 Einheiten sind es 2022 geworden.
Mieter wiederum haben nicht nur mit einer steigenden ersten Miete zu kämpfen, sondern auch mit Nebenkosten, die sich vielfach zu einer zweiten Miete auswachsen. Wer auf seine aktuelle Strom- und Gasrechnung blickt, registriert aktuell Aufschläge für künftige Vorauszah-lungen bis hin zu einer Verdreifachung.
Kein Platz für parteipolitische Rangeleien
Klar ist, dass die Wohnraumfrage keinesfalls als Spielwiese für parteipolitische Rangeleien taugt. Wenn sich die Ampelparteien hier gegen-seitig blockieren, werden sie es bei der nächsten Wahl bitter bereuen. Nötiger als ein schnellerer Straßenbau ist es, mehr Wohnraum zu schaffen, und zwar bezahlbaren. Preissteigerungen bei Bestandsmieten müssen zudem verkraftbar bleiben. Sonst bröckelt der gesellschaft-liche Kitt zum Schaden von allen.
(Quelle: RND.de)
Kaufnachfrage zieht dank spürbarer Preiskorrektur schon wieder leicht an
Trotz Preiskorrektur im 4. Quartal; im gesamtdeutschen Mittel stiegen die Immobilienpreise im Gesamtjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr.
Angebotspreise in den Metropolen liegen zum Großteil unter Vorjahresniveau.
Deutliche Preiskorrekturen bei Eigentumswohnungen im Neubau und Bestand im vierten Quartal 2022.
Nachhaltige Preisrückgänge nicht erwartbar aufgrund von Angebotsknappheit.
Angebotspreise für Einfamilienhäuser fallen deutlich stärker als für Eigentumswohnungen.
Es ist ein ungewohntes Bild: Der Immobilienmarkt kannte in den letzten Jahren in der Preisentwicklung nur eine Richtung – nach oben. Das attraktive Zinsniveau führte zu einer regelrechten Preisexplosion. Allein binnen der letzten fünf Jahre sind die Immobilienpreise um bis zu 63 Prozent gestiegen. Ein Großteil der Verkäuferseite war im zweiten und dritten Quartal 2022 mit ihren Preisanpassungen noch zurückhaltend. Das ImmoScout24 WohnBarometer zeigt im vierten Quartal 2022, dass die Angebotspreise nun deutlicher nachgeben. Trotz der spürbaren Preiskorrektur von bis zu 10 Prozent, liegen die Angebotspreise zum Großteil weiterhin deutlich über dem Niveau von 2021.
Eigentumswohnungen verlieren im Bereich Bestandsimmobilien im Durchschnitt minus 4,3 Prozent. Mit 2.714 Euro pro Quadratmeter ist der Angebotspreis im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 3,5 Prozent gestiegen. Der Neubau-Quadratmeterpreis verliert mit 6,4 Prozent stärker und landet auf dem Niveau des vierten Quartals 2021. Bei Einfamilienhäusern ist die Entwicklung umgekehrt. Hier ist der Preisrückgang von Bestandsimmobilien mit 4,5 Prozent höher als im Neubau, wo die Preise um minus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal nachgeben. Dennoch lagen auch hier die Angebotspreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum höher. Im Bestand um plus 2,7 Prozent und im Neubau um plus 7,3 Prozent.
„Die letzten Monate waren geprägt von einer Phase des Abwartens und der Spekulation auf sinkende Preise. In der aktuellen Situation des Angebotsüberhangs haben Kaufinteressierte das Momentum auf ihrer Seite. Dass die Preise jetzt nachgeben zeigt, dass der Markt funktioniert,“ erläutert Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Verglichen mit dem Preisanstieg der letzten fünf Jahre ist die Preiskorrektur als moderat einzuordnen. Ein nachhaltiger Preisrückgang ist nicht zu erwarten, da die Neubauziele der Bundesregierung in weite Ferne gerückt sind. Wir rechnen mittelfristig mit einer Verknappung des Angebots, die den Markt wieder drehen kann.“
Aufgrund von Angebotsknappheit sind nachhaltige Preisrückgänge nicht erwartbar
Laut dem Statistischen Bundesamt ist die Einwohnerzahl Deutschlands im ersten Halbjahr 2022 erstmals auf über 84 Millionen Menschen gestiegen. 843.000 Menschen mehr als zum Jahresende 2021. Gleichzeitig ist der Wohnungsbau ins Stocken geraten. Der Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtscha-ft rechnet in 2022 mit 250.000 neu gebauten Wohnungen für Deutschland, für 2023 mit rund 200.000 Wohnungen und für „2024 dann noch weniger“. Das liegt weit unter den ambitionierten Zielen der Bundesregierung. Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie meldet, dass 74 Prozent aller Baufirmen Verzögerungen in 2022 beklagen und ein Drittel der Baufirmen von Auf-tragskündigungen betroffen sind. Laut einer Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts sowie des schleswig-holsteinischen Instituts Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen Kiel (Arge) liegt das Wohnungsdefizit zum Jahresende 2022 bundesweit bei rund 700.000 Woh-nungen. Mehr als doppelt so viele Wohnungen, als 2022 gebaut wurden. Das erhöht den Druck sowohl auf den Miet- als auch den Kaufmarkt.
„Die aktuelle Marktlage wird nur für einen begrenzten Zeitraum anhalten. Die Baubranche und insbesondere der Neubau sind ins Stocken geraten. Die Bundesregierung muss diesem Trend entgegensteuern. Andernfalls wird sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt immer weiter zuspitzen. In den Metropolen sehen wir bereits Anzeichen, dass die Nachfrage bei Kaufinteressierten wieder anzieht,“ ergänzt Dr. Gesa Crockford.
Nachfrage in 4 von 5 Metropolen im 4. Quartal wieder steigend
Saisonbereinigt scheint die Nachfrage für Kaufimmobilien im dritten Quartal die Talsohle erreicht zu haben. Im vierten Quartal steigt die Nachfrage in vier der fünf größten deutschen Städte wieder leicht an. Die Nachfrage bleibt insgesamt jedoch noch unter dem Vor-Corona-Niveaus des vierten Quartals 2019. In Berlin ist die Nachfrage nach Kaufimmobilien weiterhin deutlich höher als in den anderen Metropolen und liegt annähernd auf dem Ausgangsniveau von 2019. Einzige Ausnahme unter den Top 5 ist Köln, hier geht die Nachfrage nach Kauf-immobilien weiter leicht zurück.
Deutliche Preiskorrekturen in den Metropolen bei Eigentumswohnungen im Neubau und Bestand
In Hamburg sind im Metropolenvergleich die stärksten Preisanpassungen im vierten Quartal zu beobachten; mit minus 7,6 Prozent im Neu-bau und minus 6,2 Prozent im Bestand. Ein möglicher Grund für die Entwicklung ist, dass Hamburg im Metropolenvergleich im Mietmarkt und dem Wohnungsbau als Vorbild gilt. In der Hansestadt deckt das Angebot den Bedarf und es gibt ein vergleichsweise gutes Wohnungsangebot. Wie auch bei der gesamtdeutschen Preisentwicklung der Eigentumswohnungen verbüßen Neubauwohnungen einen stärkeren Preisrückgang in den Metropolen als im Bestand. Einzige Ausnahme bildet Köln. In der Dom-Stadt fallen die Angebotspreise im Vergleich zum Vorquartal um 5,6 Prozent im Bestand und um 3,8 Prozent im Neubau. In Frankfurt am Main sind die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand stabil und bleiben mit einer Differenz von 0,2 Prozent annährend auf dem Niveau des Vorquartals. Und auch im Neubau verzeichnet die Finanzhauptstadt Deutschlands mit minus 2,8 Prozent den geringsten Preisrückgang im Metropolenvergleich.
Angebotspreise für Einfamilienhäuser fallen deutlich stärker als für Eigentumswohnungen
Anders als bei den Eigentumswohnungen fallen die Angebotspreise für Einfamilienhäuser im Bestand deutlich stärker als für Neubauhäuser. München bildet hier die Ausnahme, da die Preise für Bestandshäuser um lediglich 3,8 Prozent fallen und im Neubau fast doppelt so stark mit minus 7 Prozent. Die prozentual größten Preiskorrekturen von etwas mehr als 10 Prozent im Neubau und 8 Prozent im Bestand sind in Frankfurt am Main und Düsseldorf zu beobachten. Ein Einfamilienhaus in der bevölkerungsreichsten Stadt Hessens kostet mit 5.624 Euro pro Quadratmeter im vierten Quartal so viel wie in der ersten Jahreshälfte von 2021. Damit liegt der Quadratmeterpreis nur 56 Euro über dem Angebotspreis einer Bestands-Eigentumswohnung. Im Vorquartal lag die Differenz noch bei ca. 800 Euro. Berlin liegt bei der Angebotsentwicklung mit minus 5,2 Prozent im Neubau und minus 6,5 im Bestand im Mittelfeld. Die Hauptstadt bleibt dennoch mit Abstand die günstigste Metropole für Einfamilienhäuser unter den Top 7.
Baubranche in der Krise – Einbruch beim Wohnungsbau
Um die Inflation bereinigt, steht für die Bauunternehmen im Vorjahresvergleich ein deutliches Minus. Vor allem der Einbruch beim Wohnungsbau besorgt die Branche.
Düsseldorf. Es ist ein weiteres Alarmzeichen für die deutsche Bauindustrie und den Immobilienmarkt: Den deutschen Bauunternehmen brechen wegen steigender Materialkosten und höherer Zinsen die Aufträge weg. Das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe fiel im August
um 6,0 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es inflationsbereinigt sogar ein Minus von 15,6 Prozent – das ist bereits der fünfte Rückgang in Folge und zugleich der stärkste seit Beginn dieser Zeitreihe im Jahr 2015. Nicht preisbereinigt lag der Auftragseingang aufgrund gestiegener Baupreise mit einem Volumen von 7,9 Milliarden Euro noch um 0,8 Prozent über dem Niveau des Vormonats.
(Quelle. Handelsblatt)